Von Anfang an haben wir viel Unterstützung aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung erfahren. Wir haben sofort gespürt, dass es im Bereich KI insgesamt einen hohen Bedarf nach Austausch und Weiterbildung gibt. Schon kurz nach unserer Eröffnung trat dann allerdings das Corona-Virus auf die Bildfläche. Da unser Grundanliegen viel mit Netzwerken und Zusammenarbeit zu tun hat, waren die Maßnahmen eine besondere Herausforderung. Wir haben also auf Onlineformate umgestellt, ohne, dass wir dabei auf etablierte Strukturen zurückgreifen konnten. Glücklicherweise hat unsere Community unsere Angebote aber gut angenommen. Für die Brown Bag Talks, die zwei Mal in der Woche stattfinden und mittlerweile über 200 Mal stattgefunden haben, hat sich zum Beispiel mittlerweile ein Stammpublikum etabliert. Und natürlich hat es auch einen Vorteil, dass vieles online stattfindet: Unsere digitalen Events sind zugänglich für überregionale Interessenten und wir haben oft Teilnehmer aus anderen Ländern. Mittlerweile spüren wir sehr deutlich, dass das Interesse an der Zukunftstechnologie KI steigt. Die ARIC-Community wächst kontinuierlich und wir erreichen immer mehr Menschen. Darum haben wir einige Projekte begonnen und uns auch personell vergrößert. 2022 können wir hoffentlich wieder verstärkt vor Ort arbeiten
©Daniel Reinhardt/LHIND
Durch die räumliche Nähe stehen wir in ständigem Austausch. Außerdem war die NORDAKADEMIE von Anfang an als Gründungsmitglied dabei und stellt nun auch zusätzlich die Räumlichkeiten für unseren Showroom zur Verfügung. Partner sind wichtig, um die Talente aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich früh einzubinden. Wir planen, weiterhin für und bei Events zusammenzuarbeiten und unser Wissen auszutauschen.
Im Showroom können unsere Besucherinnen und Besucher Künstliche Intelligenz erleben. Die Ausstellungsstücke zeigen, wie KI in der Praxis eingesetzt wird und machen die komplexe Technik verständlich. Verschiedene Institutionen beteiligen sich mit ihren Exponaten: Neben einem Lieferroboter haben wir beispielsweise auch eine automatische Maskenerkennung und das Modell eines autonom fahrenden Busses samt Software vor Ort. Ein anderes Exponat zeigt, wie bei Gepäckbändern in Flughäfen Bilderkennung eingesetzt wird, um feste überstehende Elemente zu erkennen und von unproblematischen Überhängen wie Aufklebern zu unterschneiden. Zur Bilderkennung in der Industrie haben wir ebenfalls einen Roboter. Weitere Objekte gibt es zu den Themen Nachrichtenalgorithmen im Projekt Stadtsignale, außerdem ein automatisiertes System zur Sammlung und Analyse von Daten über das Parkverhalten von Lieferdiensten. Der ARIC Showroom ist so vielfältig, wie die Einsatzbereiche Künstlicher Intelligenz. Der Showroom befindet sich im Wandel: Wir erweitern und verändern den Showroom fortlaufend. Bei der Konzeption haben wir auch Raum für Events und Treffen eingeplant. Der Showroom wird also auch ein Ort der KI-Produktion sein, an dem Menschen gemeinsam lernen und ausprobieren können; beispielsweise, indem sie zusammen Hackathons durchführen oder das selbst entwickelte Design Thinking Kit verwenden, das im Showroom vorhanden ist.
Unser Ziel ist es, neben einer Fachöffentlichkeit auch noch mehr die interessierte Gesellschaft zu Künstlicher Intelligenz zu informieren und die Kompetenzen in der Metropolregion zu bündeln. Als nächstes werden wir uns verstärkt mit Quantencomputing auseinandersetzen, das im Zusammenhang mit rechenintensive KIs eine wichtige Rolle spielen kann. Auch das Thema Internationalisierung bleibt weiterhin hochrelevant für uns, wir werden demnächst weitere internationale Satellitenstandorte eröffnen. Um Innovation zu fördern, arbeiten wir gerade an einem AI-Startup-Hub für Hamburg und haben noch weitere Projekte zu Innovation geplant. Auch das Thema Responsible AI liegt uns sehr am Herzen, hierzu wird man mehr von uns hören.
Herzlichen Dank für das Interview, Frau Pohlmann!