Kern der Veranstaltungen sind drei Vorträge, bei denen jeder Redner exakt 12 Minuten Zeit hat, seine Botschaft komprimiert und inspirierend auf den Punkt zu bringen. Unmittelbar im Anschluss an jeden Vortrag hat das Publikum 12 Minuten Zeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren. In der darauffolgenden 12-minütigen Pause haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, Ideen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. 12min.me finanziert sich durch Spenden - Partner stellen Eventflächen zur Verfügung und unterstützen die Veranstaltungen z. B. mit Technik und Getränken.
Die NORDAKADEMIE hat als Gründungsmitglied des neuen Hamburger Kompetenzzentrums für Künstliche Intelligenz ARIC (Artificial Intelligence Center Hamburg e.V.) am 12.11.2019 die 12min.ai im sechsten Stock des Docklands gehostet. Ziel des ARIC ist es, ein interdisziplinäres, anwendungsnahes Know-how-Center für Künstliche Intelligenz in der Metropolregion Hamburg zu etablieren. Initiiert wurde die Gründungsmitgliedschaft der NORDAKADEMIE durch die Arbeit von Prof. Dr. Nick Gehrke und Steven Dehlan im Stiftungsprojekt „Innovations- und Transferprozesse an Hochschulen“.
Im ersten Redebeitrag „Der KI Check“ erläuterte Prof. Dr. Nick Gehrke verschiedene Szenarien des Einsatzes künstlicher Intelligenz, z. B. die Nutzung eines Social Credit Scores in China über die Erfassung von Handlungen z. B. mittels Gesichtserkennung oder die Idee eines verpflichtend eingebauten Fahrsicherheitsassistenten zur intelligenten Geschwindigkeitsregelung von 2022 in Europa. Bei der Nutzung von künstlicher Intelligenz werde aber eines deutlich: Humans matter! Anhand eines Beispiels aus dem Finanz- und Rechnungswesen zeigte er ferner auf, was ein guter Use Case für Künstliche Intelligenz ist.
Abschließend stellte Prof. Dr. Nick Gehrke Idee und Angebote des ARIC näher vor und verwies auf die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit ARIC und der NORDAKADEMIE Masterprojekte durchzuführen.
Als zweiter Speaker berichtete Dr. Achim Tappe, Senior Manager Data Science & Artificial Intelligence bei Aurubis AG, über seinen „umgekehrten Kulturschock“, als er nach zehn Jahren Leben und Arbeiten in den USA nach Deutschland zurückkehrte. In seinem Beitrag verdeutlichte Dr. Tappe, dass AI ein „Game Changer“ sei und die Geschwindigkeit bei der Umsetzung bsp. über die Zukunft vieler Unternehmen entscheiden werde. Mit Elon Musk gesprochen: „If a trend becomes obvious, you are too late“. Er ermunterte daher die Teilnehmenden dazu, sich mehr im Bereich AI zuzutrauen und Dinge einfach mal zu machen.
Im dritten Redebeitrag beschrieb Jan Ruhnke, M.Sc. Informatik, Manager für digitale Transformation, Cyber Physical Systems und Artificial Intelligence im Digispace bei Price Waterhouse Coopers (PwC), die ungewöhnliche Kooperation zwischen deutschen Chemie-Riesen und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Produktionsoptimierung. Auf humoristische Weise schilderte er die „Annäherung“ der ungleichen Partner und warum Buzzwords der KI wie Deep Learning und Blockchain in diesem Fall nicht zu einer Lösung führten. Jan Ruhnke sieht sich als Visionär und hilft zurzeit PwC zu verstehen, wie man den Markt disruptiert, denn Wirtschaftsprüfungsgesellschaften werden künftig ihre traditionellen Dienstleistungen nicht mehr so leicht verkaufen können.
Im Anschluss an die Vorträge diskutierten die Teilnehmenden in der entspannten Atmosphäre des Docklands vor der spektakulären Skyline des nächtlichen Hamburger Hafens noch lange angeregt die Potenziale und Grenzen der KI, tauschten ihre Standpunkte aus und vernetzten sich.
Prof. Dr. Nick Gehrke
Martin Jung, IFB, Abteilungsleiter Innovation und Geschäftsentwicklung, Prof Dr. Nick Gehrke und Prof. Dr. Carsten Claussen, Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie (IME) Translationale Medizin / ScreeningPort (v.l.n.r.)
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