Johann, du bist seit Januar Junior-Student an der NORDAKADEMIE: Wie kam es dazu und was bedeutet das konkret?
Tatsächlich kam es so dazu, dass mein WiPo-Lehrer mich in der Schule spontan darauf ansprach und mir das Konzept des Junior-Studiums erläuterte. Ich war sofort begeistert von dem Programm und fühlte mich geehrt, für die Teilnahme ausgewählt worden zu sein. Zuhause hielt ich Rücksprache mit meinen Eltern, die das Juniorstudium auch für eine tolle Chance hielten, aber auch den nicht unerheblichen Zeitaufwand sahen. Mich hat das Juniorstudium vor allem deshalb so angesprochen, da ich mich sehr für Wirtschaft interessiere, aber mir noch nicht sicher bin, ob bzw. was ich studieren möchte. Ich habe mich für den Studiengang BWL entschieden, da er ein sehr breites Wissensspektrum vermittelt und ich durch die Module VWL und Wirtschaftsrecht auch noch andere potenzielle Studiengänge für mich kennenlernen kann. Also besuchten einer meiner Lehrer und ich die Nordakademie, um noch Details zu erfragen und die Anmeldeunterlagen abzuholen. Als dann alles geklärt war und ich die Stundenpläne zugesendet bekam, informierte ich die Lehrer über mein Fehlen in einigen Unterrichtsstunden.
Konkret bedeutet das Junior-Studium, dass ich an drei ausgewählten Vorlesungen pro Woche mit den neuen BWL-Studenten des ersten Semesters teilnehme. Ich konnte mir allerdings vorher aussuchen, welchen Studiengang ich belegen möchte. An diesen ausgewählten Vorlesungen nehme ich genauso teil wie die „normalen“ Studenten des ersten Semesters, ich schreibe auch die Klausuren mit, wenn es für mich zeitlich möglich ist. Das Juniorstudium läuft parallel zur Schule; das bedeutet, dass die Vorlesungszeiträume sich teilweise mit den Schulstunden überschneiden. Ich hole den Stoff der versäumten Unterrichtsstunden in meiner Freizeit nach.
Wie sieht für dich ein klassischer Tag als Junior-Student aus?
Zuerst gehe ich wie gewohnt zur Schule, da meine Vorlesungen erst später beginnen. Etwa 15 Minuten vor Beginn der jeweiligen Vorlesung packe ich meine Sachen zusammen und gehe den kurzen Weg von der Schule zur Nordakademie. Dort angekommen, baue ich meinen Laptop auf, um mir die Skripte abzurufen oder mir Notizen zu machen. Nach der Vorlesung gehe ich entweder zurück in die Schule, wenn danach noch Unterricht stattfindet, oder fahre nach Hause bzw. zum Sport. Zuhause arbeite ich dann das Versäumte aus der Schule nach und mache meine Hausaufgaben. Zum Schluss gehe ich noch einmal das Vorlesungsskript durch und schaue, ob noch Fragen offengeblieben sind, die ich mir gegebenenfalls mit den Büchern zu erklären versuche. Es ist oft so, dass ich bis in die späten Abendstunden mit dem Nachholen von Unterrichtsstoff, Hausaufgaben, Klausurvorbereitungen und Nachbereiten der Vorlesungsskripte beschäftigt bin.
Wie lässt sich das Junior-Studium mit der Schule und Freizeit vereinbaren?
Ehrlich gesagt lässt sich das Junior-Studium relativ schwierig mit Schule und Freizeit vereinbaren. Da die Vorlesungen am Dienstag und Donnerstag genau in der Mitte des Tages liegen, verpasse ich viele Unterrichtsstunden, die ich zuhause nacharbeiten muss. Am Donnerstag überschneidet sich die Vorlesung leider auch mit Fächern, die ich nur einmal pro Woche habe; dementsprechend kann ich die BWL-Vorlesung nur jede zweite Woche besuchen. Hinzu kommt, dass auch ein Schulprojekt und mein Wirtschaftspraktikum, denen ich eine größere Priorität einräumen musste, in die Zeit des Juniorstudiums fielen, weshalb ich rund drei Wochen keine Vorlesungen besuchen konnte. In meiner Freizeit gehe ich gerne im Fitness-Studio trainieren und nehme Fahrstunden für meinen Führerschein. Durch diesen doch sehr strammen Zeitplan wird es natürlich schwierig, Freizeit zu finden. Treffen mit Freunden ist eigentlich nur am Wochenende möglich. Deshalb schiebe ich meine Freizeitaktivitäten weiter in den Abend hinein oder auf Tage, an denen der Zeitplan etwas entspannter ist. Im Fitness-Studio ist man zum Glück nicht an einen festen Zeitplan gebunden.
Wie erlebst du die Zeit an der NORDAKADEMIE?
Ich erlebe die Zeit an der Nordakademie vorrangig als eine riesige Chance, Erfahrung für meinen späteren Karriereweg zu sammeln und meinen Wissenshorizont zu erweitern. In einem BWL-Studium werden wirtschaftliche Themen deutlich tiefgründiger behandelt als im WiPo-Unterricht in der Schule. Dieses Wissen kann ich nicht nur in der Schule einbringen, sondern das Erlernte hilft mir auch bei der Auswahl des Studienganges, für den ich mich nach dem Abitur entscheide. Ich genieße die Zeit wirklich sehr, denn ich komme gut mit den Dozenten und den anderen Studenten aus. Besonders gut gefällt mir die persönliche Atmosphäre und die Nähe zu den Dozenten. Auch wenn die Inhalte der Vorlesungen um ein Vielfaches anspruchsvoller sind als das Lehrmaterial in der Schule, komme ich gut mit und die Vorlesungen machen mir auch Spaß. Aus meiner Sicht erfordert das Junior-Studium aber auch ein höheres Maß an Konzentration und Selbstdisziplin als der Schulunterricht.
Kannst du dir vorstellen, nach deinem Schulabschluss als dualer Student an die NORDAKADEMIE zurückzukehren?
Ich kann es mir gut vorstellen, dual an der Nordakademie zu studieren, denn mir gefallen die kleinen Klassenverbände und die relativ überschaubare Größe der Nordakademie im Vergleich zu anderen Hochschulen. Für das duale Studium spricht auch die gute Erreichbarkeit und die Tatsache, dass ich einige Dozenten schon kenne und mich schon etwas „eingelebt“ habe. Dennoch habe ich mich noch nicht festgelegt, ob ich nach dem Abitur dual studieren, ein Vollstudium beginnen, oder eine Ausbildung beginnen sollte. Dazu kommt, dass ich nach dem Abitur eigentlich auch etwas Abstand vom Großraum Hamburg gewinnen möchte, da ich hier schon mein ganzes bisheriges Leben verbracht habe und meinen Horizont vielleicht auch räumlich gesehen erweitern möchte. In einem überregional oder auch gerne international aufgestellten Unternehmen kann ich mir sehr gut vorstellen, zu arbeiten. Was meine Zukunft angeht, bin ich da tatsächlich noch ziemlich in der Findungsphase und kann mich jetzt noch nicht genau auf einen Weg festlegen; dabei ziehe ich ein duales Studium an der Nordakademie natürlich als ernstzunehmende Option in Betracht.
Nach deinem ersten Semester: Wie war es für dich als Juniorstudent?
Das erste Semester hat mir super gefallen! Es hat viel Spaß gemacht! Ich habe drei Vorlesungen gehört: BWL, VWL und Wirtschaftsrecht. In BWL habe ich leider recht viel verpasst, weil ich von der Schule aus noch ein Wirtschaftspraktikum und ein Projekt machen musste. Die Wirtschaftsrecht-Vorlesung war ziemlich cool, aber Inhaltlich hat mir die VWL-Vorlesung am besten gefallen, da ich mich schon sehr lange für wirtschaftliche Zusammenhänge, Aktienmärkte usw. interessiere. Da habe ich auch die Klausur mitgeschrieben. Die fand ich, ehrlich gesagt, nicht allzu schwierig – eher noch leichter als eine Klausur in der Oberstufe. Insgesamt war in dieser Zeit als Schüler und Student meine Freizeit sehr begrenzt, ich konnte beispielsweise meine Freunde unter der Woche nicht mehr treffen, aber es war definitiv eine tolle Erfahrung. Ich bin meiner Schule und der NORDAKADEMIE sehr dankbar, dass ich die Chance hatte, als Juniorstudent das Studentenleben kennen zu lernen. Ich werde, wenn möglich, auch das zweite Semester mitmachen.