Die NORDAKADEMIE gratuliert zu diesem Erfolg!
Dirk Johannßen mit Doktorhut und Dissertation zwischen Weihnachtsbaum und bereitgestelltem Champagner.
Die akademische Karriere von Dirk Johannßen nahm ihren Anfang, als er sich als 11er Jahrgang vor nunmehr 11 Jahren in den Bachelor-Studiengang Wirtschaftsinformatik an der NORDAKADEMIE immatrikulierte. Dual zwischen Theorie und Praxis wechselnd, absolvierte er seinen Bachelor of Science in Regelstudienzeit mit einem guten Gesamtresultat. Bereits in seiner Bachelorthesis mit dem Titel „Maschinelle Grenzbetragsanalyse anhand mathematischer Methoden im Compliance-Umfeld eines Finanzdienstleisters“, erprobte er vielfältige Analysemethoden wie der Unscharfen Logik (engl. Fuzzy Logics), Stochastik oder dem Benford’schen Gesetz und stellte eine eigene, mathematische Evaluierungsformel zur Prüfung wirtschaftsdoloser Handlungen auf.
Ohne viel Zeit verstreichen zu lassen, immatrikulierte sich Dirk Johannßen im direkten Anschluss im April 2015 in den berufsbegleitenden NORDAKADEMIE Master of Science Studiengang Wirtschaftsinformatik/IT-Management, den er ebenfalls in Regelstudienzeit und mit guten bis sehr guten Ergebnissen 2017 abschloss. In seiner sehr guten Masterthesis mit dem Titel „Eignungsdiagnostik durch Predictive Analytics mit Fokussierung auf maschinellem Lernen am Beispiel von Studienerfolgspotenialen zukünftiger Softwareentwickler“ konstruierte Dirk Johannßen mit Daten aus dem NORDAKADEMIE Potenzialtest ein Bayes’sches Netz und verwendete Machine Learning Methoden, um Studieneignung auf Basis von psychologisch-diagnostischer Testverfahren zu ermitteln Abseits von Schulnoten.
Der ursprüngliche Gedanke, Wirtschaftsinformatik/IT-Management berufsbegleitend zu studieren, um Führungsaufgaben im Informatik-Umfeld zu übernehmen, wandelte sich zur Bearbeitungszeit der Masterthesis zum Wunsch, eine akademische Karriere anzustreben. Es war diese Forschungslücke, psychologische Diagnostik unter Zuhilfenahme von maschinellem Lernen zu betreiben, die den Wunsch zur Promotion weckte.
Selfie auf den Stufen der NORDAKADEMIE Campus Hamburg nach erfolgreichem Master-Studium
Kurz vor Abschluss des Masters, im Jahr 2016, erweiterte die NORDAKADEMIE das Studienangebot um ein berufsbegleitendes Promotionsprogramm. Anders als im Master-Studium, verläuft ein externes, berufsbegleitendes Doktorat genauso, wie ein Vollzeit-Studium. Dazu gehört auch, eine Forschungslücke zu identifizieren, ein einschlägiges Exposé zu verfassen und einen Doktorvater oder eine Doktormutter von sich zu überzeugen. Es hieß also „Klinken putzen“.
Nach wenigen, anfänglichen Ablehnungen, konnte Dirk Johannßen im Oktober 2017 den Informatik-Professor der Universität Hamburg Chris Biemann vom Forschungsvorhaben überzeugen. Vor allem die bereits erfolgte Datensammlung durch die NORDAKADEMIE, die gesammelten Forschungserfahrungen während der Masterthesis und durch die Betreuungs-Kooperation des Psychologie-Professors David Scheffer, erschien Prof. Biemann das Vorhaben realistisch und zielführend. So wurde Dirk Johannßen an der Language Technology Group, dem Labor von Prof. Biemann, als Doktorand immatrikuliert.
Das Promotionsprogramm der NORDAKADEMIE verspricht eine bestmögliche Vereinbarkeit aus Privatleben, Berufstätigkeit und Forschung. Viele berufsbegleitenden, externen Promotionen werden aufgrund von Zeitmangel, Stressaufkommen oder Orientierungslosigkeit erfolglos und frühzeitig beendet. Hier setzt das Promotionsprogramm an, welches an staatlichen Universitäten immatrikulierten Doktorand:innen Promotions-Module anbietet, bei der Datenarbeit unterstützt und betreuende Professor:innen zur Seite stellt. Die Durchführung von Lehrveranstaltungen, Gutachtertätigkeiten und Teilnahme an regelmäßigen Doktoranden-Kolloquien sind ebenfalls Teil des Programms.
De jure immatrikulieren sich Doktorand:innen ordentlich an den staatlichen Universitäten und gehen mit der NORDAKADEMIE eine Betreuungsvereinbarung ein. Jährliche Studiengebühren können durch Promotionsleistungen reduziert werden.
Nach der Immatrikulation an der Universität Hamburg und der NORDAKADEMIE folgten fünf teils harte Jahre der Forschung, der Lehre und der persönlichen Weiterentwicklung. Dirk Johannßen dozierte vermehrt Vorlesungen im Bachelor und Master der NORDAKADEMIE, hielt sowohl international Gastvorträge, als auch Gastvorlesungen und publizierte ein halbes Dutzend Studien bei internationalen, informatischen Fachkonferenzen, auf denen die Studien vorgestellt wurden – darunter u.a. in der Schweiz, den USA, in Bulgarien oder Frankreich.
Auf internationalen Konferenzen wurden die Studienergebnisse vorgestellt.
Auch beruflich stellte er sich neu auf, indem er als IT-Berater und Gesellschafter bei der effective WEBWORK GmbH fortan Open Source Bildungs- und Bibliothekssoftware programmierte. Neben dem Privatleben mündete die Doppelrolle als Arbeitnehmer und Doktorand nicht selten in späte Abende, hohe Wochenarbeitszeitstunden und arbeitsreiche Wochenenden.
Ab Oktober 2021 verfasste Dirk Johannßen seine Dissertation mit dem Titel „Computer-aided Psychometrics with Natural Language Processing“, in welcher Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung (ein Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz, die menschliche Sprache verarbeitet) auf psychologisch-diagnostische Textdaten angewandt wurden, um beispielsweise Eignungsdiagnostik zu betreiben, Sozialunruhen vorherzusagen oder pandemische Isolation zu detektieren.
Als bislang erster Absolvent sowohl eines NORDAKADEMIE Bachelors, Masters, sowie eines Doktorats, schloss Dirk Johannßen am 16.11.2022 seine Promotionsprüfung mit dem Gesamtprädikat „magna cum laude“ (sehr gut) ab. Nach Erlangung der Urkunde wird Dirk Johannßen den akademischen Grad „Dr. rer. nat.“ (Doctor rerum naturalium, Doktor der Naturwissenschaften) tragen.
Nach erfolgreicher Disputation erklärt Dirk Johannßen Memes und Bildwitze des Doktorhuts
Gefragt nach persönlichen Empfehlungen und Weisheiten für am Promotionsprogramm interessierte Studierende, empfiehlt Dirk Johannßen die frühe Orientierung hin zur Wissenschaft (d.h. zur Forschung, zur Datenarbeit und zum wissenschaftlichen Schreibprozess). Auch ein früher Kontakt zu Professor:innen staatlicher Universitäten, die frühe Identifikation von Forschungslücken und die Schaffung klarer Verhältnisse mit Freunden, Familie und dem Arbeitgeber ob einer langjährigen und anspruchsvollen Forschungstätigkeit, sind wichtig. Größere Privatprojekte wie die Familiengründung oder der Hausbau sollten etwaig vertagt werden. Die Suche nach Doktorväter und -Müttern ist schwierig und FH-Absolvent:innen lastet auch heute noch der Ruf an, zu wenig wissenschaftlich ausgebildet zu sein.
Auch wenn selbst in der Wissenschaft nur mit Wasser gekocht wird, sollte die notwendige Leistungs- und Leidensfähigkeit, die eine berufsbegleitende Promotion mit sich bringt, nicht unterschätzt werden. Externe Promotionen können mit Ehrgeiz binnen ca. fünf Jahren abgeschlossen werden. Aber auch auf ein jahrzehntelanges Forschen muss sich eingestellt werden. Ferner scheint ein intrinsisches, echtes Interesse an der Forschung für den Erfolg wichtiger zu sein, als der Wunsch, nach einer erfolgreichen Promotion rasch die (Unternehmens-) Karriereleiter hinaufzusteigen oder vom Titel-Prestige zu zehren.
Dirk Johannßen bemüht sich derweil um Professuren an Fachhochschulen mit thematischer Passung und hofft, künftig eine Fachhochschulkarriere mit Gesellschaftstätigkeiten verbinden zu können, um die spannenden Forschungsfelder der Künstlichen Intelligenz, der natürlichen Sprachverarbeitung, psychologischen Diagnostik und der Mensch-Maschine-Interaktion in Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre vorantreiben zu können.
Promotionsurkunde